Samstag, 4. Juni 2016

Rock in Vienna - First Show Day


Rock in Vienna. Heuer zum zweiten Mal stattfindend wurde dieses Festival letztes Jahr im Vorfeld noch viel belächelt und skeptisch betrachtet. "Funktioniert nie!"; "Zeitlich und räumlich viel zu nah am nicht mehr als 30km entfernten Nova Rock positioniert." ... Das war im allgemeinen so der Grundtenor.

Aber allen Unkenrufen zum Trotz dürfte sich das Event sehr schnell und sehr gut eingeführt haben. Die Location mitten in der Stadt, öffentlich erreichbar, kein Quasi-Campingzwang und nicht zuletzt Headliner welche der Titulierung ROCKfestival auch gerecht werden, dürften hier einiges dazu beitragen.


Wie auch immer. Ich bin nun schon über 2 Jahre dabei und habe von Festivals bisher außer den Loading Docks hinter den Bühnen noch nicht viel mitbekommen. Also dachte ich mir, gerade heuer wo an einem Tag gleich EISBRECHER und RAMMSTEIN ihre Kunst darbieten, da muß ich dabei sein.
Daher, einen Tag frei genommen, ein bisschen telefoniert und kurz nach 12:00 hielten meine Frau und ich dann auch schon unsere AAA-Pässe in den Händen.
Die Freude war groß. Denn es traten nicht nur zwei Megabands an einem Tag auf, sondern das Festival wurde auch noch von BLACK CAGE auf der Jolly Rodger Stage de facto eröffnet. Und ich kann die Band jedem der auch nur ansatzweise dem Rock zugeneigt ist ans Herz legen. Vor allem live gehen die Jungs und Leadsängerin Kati so richtig ab. Performance und Bühnenpräsenz überzeugen.

 


Nächster Programmpunkt war - wie könnte es am frühen Nachmittag auch anders sein - Essen fassen. Überraschenderweise fallen beim RiV die Gastronomiepreise relativ moderat aus. Man hat nicht das Gefühl eine imaginär mit Blattgold überzogene Schnitzelsemmel oder mit virtuellen Diamanten durchsetzten Leberkäs zu verspeisen. Da habe ich auf wesentlich kleineren Veranstaltungen schon ganz andere Preise erlebt.
Über die Getränkepreise kann ich nicht viel sagen. Denn den Durst haben wir immer Backstage am Selbstbedienungszapfhahn gelöscht.


Pünktlich um 15:00 betraten dann die Mannen von EISBRECHER die Soul Stage. Mann, Gänsehaut pur. Ich hab sie ja schon öfters live gesehen. Aber noch nie quasi von der Bühnenkante aus. Was für ein Gefühl! Songs wie "Verrückt", "Miststück" und "This Is Deutsch" schmetterten über die Wiese der Donauinsel und liefen runter wie Öl. Einfach nur Hammer.



Danach, während der Wartezeit auf Rammstein schauten wir mal bei BABYMETAL vorbei. Um ehrlich zu sein, ich weiß nicht wirklich was ich davon halten soll. Diese japanische Metal Girlgroup kommt ziemlich strange rüber. Aber doch auch wieder irgendwie genial. Da kann ich mich nicht entscheiden.




Kurz vor 21:20 begann dann endlich der Countdown zum Headliner des Tages. RAMMSTEIN enterten die Soul Stage und gaben von der ersten Sekunde an richtig Vollgas. Laut, heiß, feurig wie man sie kennt war es für mich die erste live Performance der Kultband. Und obwohl mir schon alles weh tat und ich kaum noch stehen konnte, zogen mich alte wie neuere Hits so in den Bann, daß ich mich einfach nicht von der Bühne lösen konnte. Von der bombastischen Lightshow und den Pyro-SFX ganz abgesehen.
Einziger Wermutstropfen war die bei diesem Act fast schon überagressive Sekkier-I-Di im Bühnengraben. Extrem unangenehm teilweise.

Aber egal. Gerade als wir nach dem Festivaltag nach Hause aufbrechen und den Backstagebereich verlassen wollten dann unser absolutes persönliches Highlight des Tages. Am Security Checkpoint stand wie aus dem Nichts plötzlich Alex Wesselsky von Eisbrecher hinter uns. Völlig baff begann ich einen relativ sinnfreien Smalltalk und ärgerte mich ein weiteres mal daß mein Handyakku schon vor einer Stunde den Geist aufgegeben hat und ich kein Foto machen konnte.
Es klingt wohl dämlich und sentimental. Aber in den paar Sekunden fühlte ich mich wie ein kleiner Teenager der seinem Idol gegenüber steht. :D


Fazit: Der gestrige Tag war mit Abstand eines der geilsten Konzerterlebnisse dem ich bisher beiwohnen durfte. Ich war mit EAV und Watzmann auf Tour, fahre bei Bedarf für die SEER und Wolfgang Ambros, aber an so ein Erlebnis aus dem "eigenen" Musikgenre kommt das halt einfach nicht ran.

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